29.11.2009

Ajanta und Daulatabad

Die letzten beiden Tage verbrachten wir mit Ausflügen nach Ajanta und Daulatabad. In Ajanta gibt es Höhlen, ähnlich wie in Ellora, die jedoch noch 400 Jahre älter und nicht ganz so groß sind. Die Höhlen waren hauptsächlich buddhistische Klöster und Stupas, innen mit unzähligen Malereien bedeckt, von denen einige heute noch erstaunlich gut erhalten sind. Es war spannend, die verschiedenen Stile in den verschiedenen Epochen zu entdecken, die eng mit der Entwicklung der Religionen verknüpft sind. Nikhils schier unerschöpfliches Wissen über die indische Geschichte und Kultur machte die letzten drei Tage dabei zu einem faszinierenden Ausflug in die Vergangenheit und Mythologie.
Gestern schlossen wir unseren Aufenthalt in Aurangabad dann mit dem Besuch der Festung Daulatabad ab. Deren Zitadelle auf einem 200 m hohen Felsen und ist durch ein so umfangreiches und komplexes Abwehrsystem gesichert, dass es einen paranoiden Eindruck macht. Neben acht dicken steinernen Befestigungsringen mit mehrfach verschachtelten Toren und riesigen Kanonen ist auch der Zugang auf den Felsen so konstruiert, dass man durch einem labyrinthartigen, steil ansteigenden und stockdunklen Tunnel gehen muss, der früher den einzigen Aufgang auf den Felsen darstellte. Sämtliche Anlagen sind dabei über und über mit grausamen und hinterlistigen Fallen ausgestattet, die den Feind mit allen erdenklichen Mitteln außer Gefecht setzen. Der Erbauer bekam dann auch den Beinamen "der Verrückte". :)
Inzwischen haben wir uns schon daran gewöhnt, dass wir neben den Sehenswürdigkeiten oftmals selbst zur Hauptattraktion für die einheimischen Touristen werden und wir werden regelmäßig zu Gruppenfotos mit fremden Leuten "eingeladen". Recht seltsam mutete dann aber trotzdem eine Begegnung mit einer Schulklasse an, die uns vor einem Schrein in der Festung sichtete: Als wir gerade losgingen, folgte uns der ganze Haufen und veranstaltete eine Art Parade hinter uns her, was uns sehr peinlich war. Als wir die Aktion bei der ersten Gelegenheit abbrachen, kamen wir dann aber nicht umhin, dem Lehrer wenigstens noch ein kurzes Interview zu geben, woher wir kommen etc., und vielfach abgelichtet zu werden.
Gestern Abend fuhr Nikhil dann zurück nach Hyderabad und wir stiegen heute früh in den Bus nach Bhusaval von wo aus uns nun ein Zug in 23 Stunden über 1500 km nach Kalkutta bringt.

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